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die Kanarischen Inseln
Sax & Moryson Live auf den Kanaren
Altkanarier
Überall auf Gran Canaria haben die Altkanarier Spuren hinterlassen. Trotzdem
haben die Wissenschaftler die Herkunft der ersten lnselbewohner nicht klären
können."Tamaran",nannten die Ureinwohner die Insel, die in die beiden
Herrschaftsgebiete Telde und Galdar aufgeteilt und von je einem "Guanarteme"
regiert wurde. Die Altkanarier lebten in Steinhütten oder Höhlen,
benutzten Werkzeuge aus Basalt oder Obsidiangestein und fertigten einfache
Keramikgefässe und Kultgegenstände wie ldole und
druckstockähnliche Stempel an. Besondere Sorgfalt galt ihren Toten. Sie
wurden gewaschen, eingefettet, in der Sonne getrocknet, in Häute oder
pflanzliche Hüllen gewickelt und dann in Höhlen verwahrt. Nicht
mumifizierte Körper bestattete man in Steinkistengräbern oder
Grabhügeln. Nach neusten Gen-Forschungen sollen nicht alle von den
Spanischen Eroberern vertrieben worden sein sondern leben getarnt noch unter
der jetzigen Bevölkerung.
Video zum Fotoshoting auf Gran Canaria mit Gina von der Band Sax & Moryson
Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote sind wie die
anderen Kanarischen Inseln vulkanischen Ursprungs. Durch Vulkantätigkeit
bauten sich vor rund 20 Millionen Jahren Lanzarote und Fuerteventura und vor
zirka 15 Millionen Jahren Gran Canaria auf einem Basaltsockel auf. Die Vulkane
auf Lanzarote waren im 19. Jahrhundert das letzte Mal aktiv. Ihre Lavamassen
haben ein Viertel des Ackerlandes verschüttet. Neue Anbauarten machen
dennoch Gemüse und Weinanbau möglich. Auf Fuerteventura sind die
Vulkane älter und deshalb auch mehr erodiert( abgetragen). Auf der
wüstengleichen Insel wird in erster Linie Tomatenanbau und Ziegenzucht
betrieben. Lanzarote und Fuerteventura sind die regenärmsten Inseln. In
manchen Jahren fällt überhaupt kein Niederschlag. Den zentralen Teil
von Gran Canaria prägt unwegsames Bergland. Der durch die feuchten
Passatwinde beeinflußte Inselnorden ist äußerst fruchtbar, Osten
und Süden sind dagegen karg und trocken. Besonders üppige Vegetation
findet man in den Tälern, besonders im Valle de Mogan im Süden und im
Valle de Agaete im Nordwesten. Im Norden werden in erster Linie Bananen und
Gemüse angebaut, im Süden vor allem Tomaten.
Geschichte
Durch ihre isolierte Lage lebten die Altkanarier noch immer
auf Steinzeitniveau, als die ersten Europäer Anfang des 15. Jahrhunderts
Ihren Fuß auf die Inseln setzten. Lanzarote war die erste der Kanarischen
Inseln, zu der die europäischen Eroberer vordrangen. 1402 ging der
normannische Seefahrer Jean de Bethencourt, der im Dienst der kastilischen Krone
stand, im Süden der Insel an Land und gründete die Niederlassung
Rubicön, die zum ersten außereuropäischen Bischofssitz ernannt
wurde. 1404 eroberte er von Lanzarote aus Fuerteventura und gründete die
nach ihm benannte Ortschaft Betancuria Gran Canaria wurde erst 1478 von dem
Spanier Juan Rejon erobert, der in einem dichten Palmenhain am Ufer des Guinigu
ada im Nordosten der Insel sein erstes Lager aufschlug: heute Las Palmas. Nach
dem Pedro de Vera die Eroberung abgeschlossen hatte, wurde die Insel mit
Südspaniern besiedelt, afrikanische Sklaven arbeiteten auf den neuen
Zuckerrohrplantagen. Im 16. und 17 Jahrhundert hatten die Bewohner unter
Piratenüberfällen und Hungersnöten zu leiden. Oft war die
Emigration einziger Ausweg aus der Not. Obwohl die Inseln seit der Eroberung
durch die spanische Krone politisch zum spanischen Mutterland gehörten,
gerieten sie, zumindest wirtschaftlich, immer wieder in den Einflußbereich
ausländischer Mächte. Besonders Engländer kontrollierten im 19.
Jahrhundert Handel und Verkehr.
Politik und Verwaltung
1852 wurden die Kanarischen Inseln zur Freihandelszone erklärt, was die
Wirtschaft positiv beeinflußte. Nachdem bereits 1912 auf jeder Insel ein
"Cabildo lnsular" eine Inselverwaltung, eingeführt wurde, erfolgte 1927 eine
Aufteilung der Kanarischen Inseln in die Westprovinz Santa Cruz und die
Ostprovinz Las Palmas. Hauptstadt der Ostprovinz ist seitdem Las Palmas de Gran
Canaria, das sich mit rund 400 000 Einwohnern zur größten Stadt des
gesamten Archipels entwickelt hat. Die Kanarischen Inseln erhielten 1982 den
Autonomiestatus und sind seitdem eine der 17 autonomen Regionen Spaniens. Der
Präsidentensitz der autonomen Regierung wechselt alle vier Jahre zwischen
den beiden Provinzhauptstädten. Das Parlament hat seinen festen Sitz in
Santa Cruz de Tenerife. Beim EG Beitritt Spaniens 1986 wurde den Kanarischen
Inseln ein Sonderstatus eingeräumt, der sich besonders bei der Besteuerung
(Zigaretten, Benzin usw.) bemerkbar macht.
Vom Agrar-zum Urlaubsland
Ursprünglich nahmen Landwirtschaft und Fischfang den ersten Platz
ein. Mit der Entwicklung des Tourismus hat sich das Verhältnis
umgekehrt. Hatte die Landwirtschaft Ende der sechziger Jahre noch eine
Bedeutung von über 50 Prozent, ging sie im letzten Jahrzehnt des 20.
Jahrhunderts auf fünf Prozent zurück. Die Entwicklung im
Fischfang war ähnlich. Große wirtschaftliche Bedeutung hat der
Puerto de la Luz von Las Palmas jedoch als Ankerplatz für die
großen ausländischen Fischfangflotten und als Containerhafen.
Mit der geplanten Schaffung der "Zona Especial de Canarias", einer Art
Freihandelszone im Hafenbereich, soll ausländisches Kapital
angelockt werden. Die Industrie der Kanaren beschränkt sich fast
ausschlieBlich auf Stromgewinnung und Wasseraufbereitung. Alles andere
sind Handwerksbetriebe oder Manufakturen in denen eingeführte
Produkte montiert oder weiterverarbeitet werden. Dienstleistungsgewerbe
und Handel stellen heute 70 bis 75 Prozent aller Einnahmen, gefolgt vom
Baugewerbe, das mit acht bis zwölf Prozent zu Buche schlägt.
Die Kanaren sind Inseln der Monokulturen: Nach der kastilischen Eroberung
wurde besonders auf Gran Canaria Zuckerrohr angepflanzt. Lanzarote und
Fuerteventura galten zum selben Zeitpunkt als Kornkammern des Archipels.
Zweiter wichtiger Zyklus war der Weinanbau, der sich in Lanzarote erst
entwickelte, als er auf den anderen Inseln bereits im Rückgang
begriffen war. Mitte des 19 Jahrhunderts wurde ein großer Teil der
Inseln mit Feigenkakteen bepflanzt. Der Cochenille-Farbstoff entwickelte
sich zum Exportartikel Nummer eins und stellte mit sechs Millionen Pfund
Cochenille (1870 ) 80 Prozent des Gesamtexportvolumens dar. Mit der Krise
des Naturfarbstoffs entwickelte sich ein zweiter Zuckerrohrzyklus,und man
begann mit der Pflanzung von Tabak, Bananen, Kartoffeln und Tomaten.
Bananen, Tomaten, Gurken und Paprika werden auch jetzt noch in
großen Mengen aufs spanische Festland, nach England oder Rotterdam
verschifft. Heute ist der Tourismus die Haupteinnahmequelle. 1996
besuchten 2,6 Millionen Besucher Gran Canaria, 1,4 Millionen machten auf
Lanzarote Urlaub und 0,9 Millionen verbrachten ihre Ferien auf
Fuerteventura.
Kunst und Kultur
Obwohl die Kanarischen Inseln auf kulturellem Gebiet eng mit dem
spanischen Festland verbunden sind, haben sie doch Einflüsse
vom afrikanischen und amerikanischen Kontinent erfahren.
Südamerikanisches Temperament und karibische Klänge
prägen Volksfeste und Karnevalsfeiern. Die beste Gelegenheit,
alten Traditionen zu begegnen, sind die Patronatsfeiern der
einzelnen Ortschaften. Folkloreveranstaltungen und Konzerte gibt es
das ganze Jahr in Theatern, Konzertsälen, Kulturhäusern,
auf Plätzen. Einen besonderen Namen hat sich Las Palmas
Theater perez Galdos gemacht, wo ständig verschiedene
Konzertzyklen stattfinden. Berühmt ist auch Gran Canarias seit
1994 von Adrian Leaper geleitetes Philharmonisches Orchester das
sich zu einem der aktivsten Spaniens entwickelt hat. In der
bildenden Kunst verdienen der aus Gran Canaria stammende
Jugendstilkünstler Nestor Martin Fernandez de la Torre
(1887-1938) und der in Arrecife auf Lanzarote geborene Maler Planer
und Architekt Cesar Manrique (1919-1992) besondere Erwähnung.
Vor allem Manrique prägte auf Schritt und Tritt seine
Heimatinsel.
Sport
Angeln:
Hochseeangeltouren werden in allen Sportboothäfen
angeboten.
Baden:
Maspalomas auf Gran Canaria, Papagayo und Puerto del Carmen auf
Lanzarote, Corralejo und die Halbinsel Jandia auf Fuerteventura
haben die besten Strände.
Golf:
18 Loch-Plätze auf Gran Canaria im Norden (Bandama) und
Süden (Campo de Golf Maspalomas), auf Lanzarote an der Costa
Teguise, auf Fuerteventura nur Golfakademie in der Feriensiedlung
La Pared.
Reiten:
Höfe mit Pferden auf allen Inseln, ebenso der obligatorische
Kamelritt.
Tennis:
In gehobenen Hotels und Bungalowanlagen meist eigene
Tennisplätze.
Wandern:
Routenvorschläge und Wandervereinsadressen auf Gran Canaria
über die Fremdenverkehrsämter (Beschreibung / Adressen),
Wanderführer und Karten in den Buchhandlungen von Las Palmas
de Gran Canaria.
Wassersport:
Segel- und Windsurfschulen sowie Tauchbasen (oft deutschsprachig)
in allen Ferienorten.