Kleine Städtekunde Gran Canaria / Las Palmas die Hauptstadt von Gran Canaria Tor zur Welt

Las Palmas                


, die Hauptstadt Gran Canarias (400 000 Ew.), Verwaltungssitz der Provinz Las Palmas, ist die größte Stadt der Kanaren. Und in der Tat präsentiert sich Las Palmas in den Randbezirken wie die meisten Großstädte nicht von ihrer Schokoladenseite. Ganz anders, wenn man erst einmal das Zentrum erreicht hat, am besten per Bus, denn die öffentliche Verkehrsanbindung ist hervorragend, Parkplätze dagegen sind äußerst rar und kostenpflichtig. Die Volkszählung 1928 ergab für Las Palmas eine Einwohnerzahl von 79196 Personen. Seitdem hat sich diese Zahl verfünffacht, ist die Stadt aus allen Nähten geplatzt. Die Zuzügler kamen aus der ländlichen lnselmitte, von Fuerteventura und Lanzarote. In den fünfziger und sechziger Jahren fanden viele Arbeit in Wirtschaft und Verwaltung. Wohnraum entstand an der ersten Peripherie: Escaleritas, Schamann, San Jose und San Nicolas. Die Bevölkerung mit niedrigstem Einkommen lebt heute in der zweiten Peripherie, die einstige Dörfer wie Tamaraceite umschließt, in einigen Bezirken von Südteil der Santa Catalina und im Stadt, dem Cono Sur. Inzwischen ist die Einwohnerzahl rückläufig. Und wer die hohen Mieten an der Avenida Maritima, um die Einkaufsmeile Mesay Lopez oder am Las Canteras Strand nicht bezahlen kann oder will, zieht ins Grüne , nach Tafira Alta, Santa Brigida oder noch weiter bis nach Arucas. Seit den Wahlen von 1996 sind die neuen Stadtväter der konservativen Partei "Partido Popular" voller Elan mit der Aufwertung der Metropole beschäftigt. Dazu soll die Hauptstadt eine umfassende Schönheitskur erhalten. Zur Förderung des Kongreß und Kulturtourismus wurde zunächst das 8500 Quadratmeter große Auditorium Alfredo Kraus mit zehn Sälen und einem Konzertsaal für knapp 1700 Zuschauer im Süden des Paseo de las Canteras fertig gestellt und am 5. Dezember 1997 im beisein des Königs eingeweiht. Unter dem Motto "Comparte unamor" , eine Art Liebeserklärung an die Stadt, blickt man optimistisch in die Zukunft, und da sind sich Bewohner und Besucher einig, spätestens auf den zweiten Blick ist Las Palmas eine liebenswerte Metropole. In einem dichten Palmenhain am Ufer des Guiniguada gründete der kastilische Eroberer Juan Rejon im Juni 1478 eine erste Niederlassung: La Real Ciudad de las Palmas. Wenig später entstand die kleine Kapelle San Antonio Abad , die noch heute an der Plaza San Antonio Abad mitten im Altstadt bezirk La Vegueta steht. Die Siedlung wuchs in nördliche Richtung: Am anderen Ufer des Guiniguada entstand das Viertel Triana. Besonders diese beiden historischen Stadtteile haben Kunstinteressierte und Stadtbummlern viel zu bieten. Nicht jede Großstadt kann mit einer so schönen Altstadt aufwarten: Gassen mit Kopfsteinpflaster, Plätze und Kirchen, Kolonialstilarchitektur und Jugendstilhäuser bilden ein harmonisches Ganzes, in dem Straßencafes immer wieder zur Rast einladen.




 

 

 

Puerto de la Luz: Tor zur Welt


Rund um den Parque Santa Catalina und am Puerto de la Luz zeigt sich das internationale Gesicht der Stadt. Ihre Lage begünstigte Gran Canarias Entwicklung zur wichtigen Station auf den Seerouten zwischen Europa, Afrika und Amerika. Als Schutzhafen "Puerto del Refugio" wurde die weite windgeschützte Bucht nördlich von Las Palmas bezeichnet, über die seit 1494 das Castillo de la Luz, die erste Inselfestung, wachte. Dort sollte Ende des 19. Jahrhunderts endlich ein befestigter Hafen entstehen. Noch als Jurastudent und Amateurjournalist schrieb der spätere Politiker und Diplomat Fernando Leon Y Castillo 1863 in einem Zeitungsartikel: >Der Puerto de la Luz muß sich, sobald die nötigen Bauarbeiten in Angriff genommen werden, in einen Hafen verwandeln, in dem Platz für eine unermeßlich groBe Zahl an Schiffen sein wird ... Las Palmas muß dem Seehandel die Türen öffnen, die das Meer heute noch so trotzig verschlossen hält, und durch die morgen die Reichtümer und der Wohlstand einziehen werden. Der Tag, an dem in diesem schläfrigen, vom Wind gewellten Meer, hundert Flaggen wehen, wird ein groBer Tag sein, vielleicht der größte in der Geschichte von Gran Canaria. Der Bau der Hafenanlagen wurde 1883 nach den Plänen seines Bruders Juan, dem Ingenieur, begonnen. Und Fernando sollte recht behalten: Heute ist der Puerto de la Luz, an dessen Kais jährlich rund 11000 Schiffe festmachen und mehr als sieben Millionen Tonnen Güter verladen werden, einer der bedeutendsten Häfen Spaniens.


Museen


Museo Nestor: Bilder, u.a. die berühmte Serie "Poema de la Mar", Porträts, Skizzen, Kleiderentwürfe von Nestor Martin Fernandez de la Torre (1887-1938), dem vielseitigen kanarischen Jugendstilkünstler (di-fr 10-13 u. 16-20, so 11-14 Uhr). Museo Perez Galdos. Möbel, Erinnerungsstücke, Zeichnungen des Literaten, Bibliothek ( Führungen in Spanisch und Englisch stdl. mo-fr 9-13 u. 16-20 Uhr). Museo Diocesano de Arte Sacro: Gemälde, Goldschmiedearbeiten, religiöse Gewänder alte Möbel, kunstvolle Schnitzfiguren; herausragend ist der Kapitelsaal (18. Jh.) mit seinem herrlichen Bodenmosaik (mo-fr 10-17 sa 9-13.30 Uhr). Centro Atlantico de Arte Moderno: Moderne spanische und kanarische Kunst auf vier Etagen (3682 qm) sowie Wechselausstellungen; große Dokumenten/Kunst-Bibliothek (di-sa 10-21, so 10-14 Uhr). Casa de Colon: 12 Säle mit Seekarten, nautischen Instrumenten, Schiffsmodellen, Nachbildung der Kajüte der "Nina"; im Keller archäologische Funde und präkolumbische Kunst aus Mittelamerika (mo-fr 9-18, sa-so 9-15 Uhr). Museo Canario: GroBe Archäologie- und Vorgeschichtssammlung mit ldolo de Tara, Rekonstruktion der Höhle Cueva Pintada/ Galdar Mumiensaal mit über 1000 Totenschädeln; alte Landkarten; alle Inselgesteine; Bibliothek mit ca. 50 000 Dokumenten (mo-fr 10-17 sa/so 10 14 Uhr).


Nachtleben                


Nachtbars/Diskos: Die meisten Nachtlokale findet man in Santa Catalina. Beliebte Treffs sind: Bar "Bodegon" im Pueblo Canario; Spielkasino im Hotel "Santa Catalina". Jazz Live Lokal "Toca Toca" Calle Secretario Artilles; Disko "Pacha" Calle Leon y Castillo 427 mit heißer Musik nach Mitternacht; Disko "Utopia" Calle Tomas Miller für jedes Alter Auch viele große Hotels haben ihre eigene Disko oder Pianobar


Veranstaltungen


Platzkonzert, Plaza Santa Catalina (so 12 Uhr); Folklore, Pueblo Canario im Parque Doramas (do 1730, so 11 Uhr); Karneval ( Febr); Festival de Musica de Canarias, Klassische Musik (Jan./Febr); Opernfestival (April); Feria Internacional de Canarias Messe (April); Stadtgründungsjubiläum (24 Juni); Corpus Christi (Juni); Gitarrenfestival (Nov); Int. Musikfestival >Womad (Nov. zweijährlich, nächstes 2000,2002,2004). Oficina de Turismo (mo-fr 9-14 Uhr), Parque Santa Catalina, E-35007 Las Palmas.